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U-books: Das verdammte Glück Buch von A. Kurz U-books: Das verdammte Glück Buch von A. Kurz
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«Das Glück war fett, eine große Sau, es leuchtete strahlend ... und wir taumelten alle auf die Straße wie Idioten. Gehetzt sah es aus, wie auf der Flucht ...»

Wenn das Glück auf der Flucht ist, beginnt für uns die Jagdsaison. Jeder will schließlich etwas von ihm abhaben, und wenn’s nur der Zipfel ist. Da darf man nicht allzu wählerisch sein. Doch was ist schon Glück?
Sicher ist es nicht der romantische Abend mit der Traumfrau, die nur in den Werbepausen eines uralten Spielfilms geküsst werden will. Oder die zweifelhafte Möglichkeit, ausgerechnet von einer Behörde ein besseres Leben geschenkt zu bekommen.
Dann schon lieber die fetten Träume der anderen vom Asphalt kratzen oder seinen Sorgen mal so richtig in den Hintern treten.

Andreas Kurz, bereits mehrfach mit Literaturpreisen ausgezeichneter Autor, führt uns in seinen absurd komischen Geschichten an die Abgründe des Alltags und oft ein kleines bisschen weiter ...

Die Geschichten dieses Buches wurden unter anderem ausgezeichnet mit:
sinn-bar Kurzgeschichtenwettbewerb, 1. Platz
3. Menülesungswettbewerb, 2. Platz

4. Menülesungswettbewerb, 1. Platz
Jetzt.de, eine von 5 ausgezeichneten Geschichten
Literaturwettbewerb 4 Elemente, Trier, 1. Platz
DeLia Kurzgeschichtenwettbewerb, 3.Platz



Taschenbuch, 12 x 18 cm, 120 Seiten
ISBN-10: 3-86608-039-5
ISBN-13: 978-3-86608-039-3


Leseprobe:
Guten Morgen, liebe Sorgen

Die Sorge war wieder da. Sie stand vor der Tür und klopfte. Mach auf, ich will zu dir, jammerte sie, und ihre spitzen Knöchelchen pochten gegen das Holz. „Hau ab!“, schrie ich durch die Tür, ich bin nicht da. Da kicherte die Sorge und sagte: „Doch, doch, du bist schon da, mach die Tür auf, damit ich dich umarmen kann.“
Sorgen sind widerlich. Wenn sie dich erst einmal ganz umarmt haben, gehörst du ihnen. Manchen Sorgen genügt das nicht, sie wollen einen auch küssen, Zungenküsse, Sorgenzungenkuss. Sie wollen alles, deine Seele, dein Herz. Sie greifen nach deinem Geschlecht und bieten sich dir an. Fick mich, rufen sie, fick deine Sorgen, gib alles, und denk an nichts anderes mehr.
Ich glaube nicht, dass die Sorge, die diesmal vor meiner Tür stand und klopfte und klopfte, jammerte, greinte, quatschte, eine jener Sorgen war, die geknutscht und gefickt und geschwängert werden will. Auf dass sie neue Sorgen gebären kann, immer neue Sorgen.
Ich riss die Tür auf und schrie hinaus: „Verpiss dich, du scheiß Sorge, ich will dich nicht!“
Da sah ich erst, wie klein die Sorge war, wie sie zusammenschrak und für einen Moment ihr Maul hielt. Ich nutzte die Gelegenheit und verpasste ihr eine zwischen ihre kleinen spitzen Zähnchen. Diese Zähnchen, mit denen die Sorgen immer an einem nagen. Sie taumelte herum und ich sah ihren fetten Hintern, breit und weich und wabbelig, ein Sorgenhintern, in den man einfach treten muss.
Das tat ich.

Die Sorge polterte die Treppe hinunter, und ich schlug die Tür wieder zu, hängte die Kette ein und fühlte mich besser.


Menge: